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ÜBER INTAKT 2022-05-02T14:41:54+02:00

INTerAKTive Mikroimplantate

Projektpartner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Klinikbereichen starten im Rahmen des Innovationsclusters INTAKT eine bislang einzigartige Forschungsreihe zum therapeutischen Einsatz interaktiver Mikroimplantate. Im Fokus stehen hierbei die Anwendungsbereiche Tinnitusunterdrückung, die Behandlung gastrointestinaler Funktionsstörungen sowie die Wiederherstellung von Greiffunktionen. Initiiert und gefördert wird das 5-jährige Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Ziel des Forschungsprojekts INTAKT ist die Entwicklung einer völlig neuartigen Generation aktiv vernetzter Mikroimplantate, welche zukunftsweisende Ansätze für eine verbesserte Mensch-Technik-Interaktion liefern sollen. Miteinander vernetzte Implantate kommunizieren über äußere Schnittstellen mit dem Arzt oder Patienten. Diese direkte Kommunikation soll es Ärzten zukünftig erlauben, einen datensicheren Zugriff auf relevante Informationen zu erhalten und durch die äußere Steuerung von Parametern und Stimulationsmodi die Behandlung optimal auf den Patienten auszurichten.

INTAKT-Szenario

Steigerung der Lebensqualität

Eine Störung der Sinnesorgane stellt einen gravierenden Verlust an Lebensqualität dar. Implantate können hier dazu beitragen, verlorene Funktionalität künstlich über eine gezielte Elektrostimulation zu ersetzen. Über eine als Neuromodulation bezeichnete Stimulationsweise können jedoch auch Fehlfunktionen wie zum Beispiel Tinnitus unterdrückt werden. Diese Therapiemöglichkeit soll im Rahmen dieses Projekts untersucht werden.

Verdauungsprobleme therapieren

Störungen der Verdauung haben vielfältige Ursachen. Ein nicht geringer Anteil lässt sich jedoch auf eine Änderung der Motilität (Bewegungsaktivität des Verdauungstrakts) zurückführen. Durch elektrische Stimulation soll diese Aktivität individuell und synchronisiert über den gesamten betroffenen Bereich wieder normalisiert werden.

Folgeschäden von Hirntumoren, Lähmungen oder Schlaganfällen verringern

Motorische Einschränkungen und Lähmungen sind häufige Spätfolgen bei Schlaganfällen oder Hirntumoren. Mit Hilfe eines implantierbaren und steuerbaren Assistenzsystems könnten intakte aber vom Patienten nicht mehr ansteuerbare Nerven oder Muskeln durch Elektrostimulation wieder aktiviert und somit zentralmotorische Ausfälle teilweise kompensiert werden. Als Anwendungsbeispiel hierfür wird im Rahmen dieses Projekts die Wiederherstellung der Greiffunktion gezeigt, die durch ein komplexes Zusammenspiel vieler einzelner Muskeln entsteht. Auch auf dem Gebiet der Schmerztherapie, beispielsweise bei der Behandlung von Rücken- oder Kopfschmerzen, Migräne oder Phantomschmerzen, könnte diese Methode betroffenen Patienten zukünftig mehr Lebensqualität bieten.

Digitale Medizinprodukte von hoher Relevanz für Bevölkerung

Die Thematik und Wichtigkeit des gestarteten Forschungsprojekts – der Einsatz digitaler Technologien zur medizinischen Behandlung – wird von Seiten der Bevölkerung bestätigt: 84 Prozent der Bundesbürger halten die Forschung zu digitalen Medizinprodukten für wichtig oder sehr wichtig. 90 Prozent könnten sich sogar vorstellen, sich bei einer schwerwiegenden Erkrankung ein digitales Implantat einsetzen zu lassen. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).